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Bonität – das Zauberwort mit großer Wirkung

Ohne Bonität geht es nicht? Das stimmt! Die Überprüfung deiner Zahlungsfähigkeit und Zahlungsmoral gehören zum Standard eines jeden Kreditgebers, auch bei Baufinanzierungen. Banken sind gesetzlich dazu verpflichtet, zu überprüfen, wie verlässlich du die Monatsraten für einen Immobilienkredit voraussichtlich bezahlen wirst. Sie analysieren deine Kreditwürdigkeit mithilfe einer Schufa-Abfrage sowie anhand individueller Risikofaktoren und bewerten das Risiko einer Zahlungsschwierigkeit.

Also: bei einer schlechten Bonität besteht ein hohes, bei einer guten Bonität ein geringes Risiko. Das hat Auswirkung auf die Bewilligung deiner Baufinanzierung und deine Zinskonditionen. Dich als potenziellen Kreditnehmer schützt dieses Vorgehen vor einer Überschuldung.

Was heißt Überprüfen?

Im Grunde geht es hier um das vernünftige Verhältnis von deinen Einnahmen und Ausgaben. Einfacher gesagt:

Um deine Kreditwürdigkeit verlässlich und im Rahmen der mittlerweile wieder strengen gesetzlichen Vorgaben ermitteln zu können, schauen Banken genauesten auf folgende Unterlagen:

Aktuelles Einkommen, berufliche Situation und weiteren Einnahmen

Hier sind als Erstes die Gehaltsabrechnungen des derzeitigen Arbeitgebers gefragt, aber auch eine Aussage zur beruflichen Situation. Häufige Stellenwechsel, Probezeit und ein befristetes Anstellungsverhältnis wirken negativ, weil das Einkommen in Zukunft schwanken kann.

Mieteinnahmen, Unterhaltszahlungen, Kapitalerträge, Witwenrente o. ä. werden ebenfalls zum Einkommen gerechnet. Je mehr, desto besser! In der Regel steht dies alles im aktuellen Einkommenssteuerbescheid. Allerdings ist in der Steuererklärung die Höhe von Unterhaltszahlungen gedeckelt, weil das Finanzamt sie nur bis zu einer gewissen Höhe in der Steuerberechnung berücksichtigt. Höhere Einnahmen solltest Du ergänzen und mit beispielsweise Kontoauszügen transparent machen.

Extra-Tipp Elterngeld!

Wer statt eines Gehaltes vorübergehend Elterngeld bezieht, sollte beachten, dass Banken Elterngeld unterschiedlich berücksichtigen. Mehr dazu findest Du in unserem Beitrag ‚Baufinanzierung mit Elterngeld‚.

Aufstellung aller regelmäßigen Ausgaben und Zahlungsverpflichtungen

Neben der Aufstellung deiner monatlichen Kosten für dein Leben, der sogenannten Haushaltsrechnung, schaut die Bank, ob du zu weiteren Zahlungen verpflichtet bist. Hierzu zählen beispielsweise Unterhaltszahlungen für Kinder. Hast du laufende Kredite und wie läuft es mit der Rückzahlung? Wenn es hier bereits Zahlungsschwierigkeiten gab, wirkt sich dies negativ auf das Kreditrating aus. Hier sollte man auf alle Fälle mit offenen Karten spielen, denn häufig lassen sich Schwierigkeiten plausibel erklären. Liegst du beispielsweise mit deinem Telefonanbieter im Clinch und hast die Rechnung nicht mehr bezahlt. Dann ist das zwar ärgerlich, aber lösbar. Das sollte vor der Kreditanfrage geklärt sein. Je weniger nach Abzug aller Fixkosten vom Einkommen übrigbleibt, desto größer ist für die Bank das Risiko eines Zahlungsausfalls.

Bonitätseinstufung über Schufa & Co.

Diese Firmen heißen Auskunfteien und speichern Finanzdaten von bis zu 70 Millionen Menschen in Deutschland, auch von dir. Das Prinzip ist ganz einfach: eine Vielzahl von Unternehmen, wie Banken, Händler, Versicherungen, Telefonanbieter, Energieversorger oder auch Kreditkarten- und Leasinggesellschaften liefern der Auskunftei Informationen aus Vertragsabschlüssen und zum Zahlungsverhalten ihrer Kunden. Im Gegenzug dazu bekommen diese Unternehmen Auskünfte zur Bonität potenzieller Kunden in Form eines sogenannten Scores oder Index. Dieser wird anhand von Positiv- und Negativmerkmalen errechnet.

Positive Merkmale:

Negative Merkmale:

In die Score- oder Index-Berechnung fließen neben persönlichen Daten auch öffentliche Informationen aus beispielsweise Schuldnerverzeichnissen und statistische Erhebungen ein. Hierzu zählen Wohnort und das dort vorherrschende Zahlungsverhalten oder andere statistische Größen.

Extra-Tipp: Nicht mehrere Kreditanfragen stellen!

Jede Kreditanfrage wird etwa zehn Tage lang in einer zentralen Datenbank gespeichert, die von anderen Kreditinstituten einsehbar ist. Stellst du innerhalb dieser zehn Tage gleich mehrere Kreditanfragen, könnten andere Kreditgeber vermuten, dass du nicht kreditwürdig bist. Außerdem folgt jeder Kreditanfrage eine gesetzlich vorgeschriebene Bonitätsprüfung und diese wird bei der Schufa für zwölf Monate gespeichert.

Und wie verbessert man seine Bonität?


Kostenlose Schufa-Auskunft: Schau mal bei der Schufa, was da so über Dich gespeichert ist und ob das alles so seine Richtigkeit hat. Diese Auskunft kostet nichts und kann online bei der Schufa angefordert werden.
Gepflegtes Girokonto: Vermeide die Überziehung Deines Girokontos und beschränke Deine Konten und Kreditkarten auf ein Minimum.
Limitierte Ratenkredite: mehrere kleine Ratenkredite können umgeschuldet werden. Mit einem großen Kredit können Schulden getilgt und die Anzahl der Zahlungsverpflichtungen reduziert werden. Alternativ könntest Du natürlich auch kleinere Kredite zurückzahlen.
Eigene Kontrolle: Prüfe Deine Einnahmen und Ausgaben und stell sicher, dass Du langfristig imstande bist, die monatlichen Kreditraten aufzubringen.

Wer auf dem Weg zum Traumhaus ist und weiß, dass er hierfür eine Baufinanzierung benötigen wird, kann frühzeitig anfangen, an seiner Bonität zu arbeiten. Es ist nicht der beste Zeitpunkt für wildes Shoppen auf Basis von Ratenkrediten und Zahlungsverzögerungen. Kommt rechtzeitig mit uns ins Gespräch, wir helfen Dir!

Kevin Budde

Geschäftsführer

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